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Zwischenwerk Rosenschwaig

Das Zwischenwerk 9 (genannt Fort Rosenschwaig) der damaligen Königlich Bayerischen Landesfestung Ingolstadt wurde von September 1890 bis November 1892 gebaut. Es gehörte zu einem System von 12 Forts und 7 Zwischenwerken, das zur Verstärkung der Festung Ingolstadt und als Reaktion auf die weiterentwickelte Geschütztechnik als notwendig angesehen wurde. Es sollte mit dem Zwischenwerk Nr. 1 auf der anderen Seite der Donau in Gerolfing die breite Lücke zwischen dem Fort II Hartmann und dem Fort X in Zuchering schließen.
Wie die großen Forts auf der rechten Donauseite war auch dieses Zwischenwerk mit einem Wassergraben umgeben. Es war ursprünglich für eine Kriegsbesatzung von 300 Mann mit 4 leichten Geschützen vorgesehen. Im Rahmen einer Verstärkung des Fortgürtels wurden später noch zwei gepanzerte Beobachtungsstände eingebaut und auf der rechten Seite wurde eine Anschlussbatterie mit Positionen für 8 Geschütze errichtet. Anders als bei den größeren Forts, die ebenfalls Anschlussbatterien im Rahmen dieser Verstärkung bekamen, wurde bei diesem Zwischenwerk kein eigener Munitionsraum für die Anschlussbatterie gebaut.
Die Forts und Zwischenwerke waren schon im ersten Weltkrieg technisch überholt und wurden allenfalls als Gefangenenlager oder als Lagerstelle für Munition und andere militärische Ausrüstung genutzt. Da das Zwischenwerk Rosenschwaig abseits der Hauptverkehrswege liegt und wegen des Wassergrabens die Räume feucht waren, wurde es für diese Zwecke wohl weniger gern verwendet – eine gesicherte Belegung ist nicht bekannt. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Zwischenwerk wie alle anderen Werke des äußeren Fortgürtels von den amerikanischen Streitkräften gesprengt. Das Zwischenwerk hatte zur Unterbringung der Soldaten eine Kehlkaserne mit 14 Kasematten und zwei Untertreträume auf dem vorderen Wall mit jeweils drei Kasematten und dem Unterbau für die splittersichere Beobachtungskuppel. Diese Kuppeln waren ein Standardbauteil im deutschen Festungsbau und wurden von der Firma Gruson in Magdeburg hergestellt.

Karte

Historische Aufnahmen

Luftbild aus dem Ersten Weltkrieg mit dem noch nicht gesprengten Zwischenwerk Luftbild aus den 60er-Jahren mit noch nicht zugewachsenen Trümmern Heutiger Zustand
Luftbilder
Grundriss0 Grundriss1
United Nations Archives at Geneva