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Militärbauten im Stadtgebiet

Übersicht über die Nutzung und Bebauung

Übersicht über die Nutzung und Bebauung

Zusätzlich zu den reinen Verteidigungsbauten wurden von den Militärbehörden auch zahlreiche Versorgungs- und Wohnbauten errichtet. Ein Großteil der Gebäude in der Altstadt war Eigentum des Militärs. Auch heute sind noch viele Bauten aus dieser Zeit im Stadtbild präsent. Verwundete, Waffen und Lebensmittel mussten vor "Bomben" (Mörsergeschosse) gesichert untergebracht werden. Durch eine spezielle Bauweise mit Erddecken über massiven Gewölben wurden einige Gebäude daher "bombensicher" gemacht.

Ähnlich wie Spandau für das Königreich Preussen war die Region um Ingolstadt die industrielle "Waffenkammer" des Königreichs Bayern. Die Geschützgiesserei war direkt innerhalb der Stadt, die nach damaligem Sprachgebrauch Hauptlaboratorium genannte Munitions- und Geschossfabrik lag vor den Toren der Stadt (heute Fa. Rieter) und die Pulverfabrik lag in der Nähe, in Ebenhausen.

Um die vielen Soldaten unterzubringen – teilweise stellten sie mehr als die Hälfte der Einwohner Ingolstadts – waren entsprechende Kasernengebäude notwendig. Außer den unten aufgeführten Gebäuden wurden auch ein Teil der Befestigungswerke später als Kasernen genutzt, zum Beispiel die Kavaliere der regelmäßigen Fronten und die Türme des Brückenkopf.

Zur Versorgung der zahlreichen Soldaten in Friedensund Kriegszeiten wurden Versorgungseinrichtungen in industriellem Maßstab geplant und gebaut. Die technischen Anlagen waren auf dem neuesten Stand der damaligen Zeit. Um bei einem eventuellen Angriff sichere Vorräte zu haben, wurden die Gebäude

teilweise in "bombensicherer" Bauweise ausgeführt, d.h. mit Erdschüttungen auf dem Dach und mit entsprechenden Wandstärken und Gewölbedecken in den Lagerräumen

Für Offiziere und für Angehörige der Soldaten wurde zusätzlicher Wohnraum außerhalb der Kasernen benötigt. Im ganzen Stadtgebiet gibt es noch Wohnhäuser der ehemaligen Militärverwaltung. Im Baustil lehnen sich die Häuser an die Festungsbauten der Zeit an.

In der Festung gab es eine Vielzahl von Hilfsund Lagergebäuden, von denen nur wenige erhalten sind. Besonders interessant sind die Kriegspulvermagazine (im Frieden wurde das Pulver weit außerhalb der Stadt in Friedenspulvermagazinen gelagert). Von diesen gab es 5 links der Donau (zwei erhalten) und zwei rechts der Donau im Brückenkopf (nur Trümmer von einem erhalten). Die Gebäude hatten innen eine besondere Struktur, um das Pulver trocken zu halten. In Ingolstadt und Umgebung wurden im Schutz der Festung zahlreiche Rüstungsbetriebe angesiedelt. Der älteste dieser Betriebe war die Geschützgießerei, die noch innerhalb der Stadtumwallung ihren Platz fand. Das Hauptlaboratorium, so nannte man früher die Fabrik für Munitionsherstellung wurde nordöstlich der Stadt auf – damals – freiem Feld, aber noch innerhalb des Vorwerke-Gürtels gebaut. Die Königlich Bayerische Pulverfabrik lag im Süden außerhalb des äußeren Fortgürtels, war aber trotzdem Ingolstadt eindeutig zugeordnet.

Eine Fotogalerie gibt Aufschluß über die Lage und heutige Situation im Stadtgebiet.

Kriegsspital

Kriegsspital

Das bombensichere Kriegsspital an der Jesuitenstraße wurde im 3. Reich als Kaserne genutzt, daher der Name Flandernkaserne. Nach umfangreichen Umbauten im Inneren wird es heute als Fachoberschule genutzt.

Neues Zeughaus

Neues Zeughaus

Das bombensichere Neue Zeughaus am Unteren Graben ist heute Berufsschule. Die ursprüngliche Erddecke wurde für die neue Nutzung durch ein zweckmäßiges Metalldach ersetzt, die Umfassungsmauer aus der Festungszeit ist noch erhalten

Friedenskaserne

Friedenskaserne

In der sogenannten Friedenskaserne (so genannt, weil nicht bombensicher gebaut) an der Esplanade ist heute die Polizei-Dienststelle (im Bild vorne) und das Finanzamt (hinterer Block) untergebracht.

Kriegsbäckerei

Kriegsbäckerei

Die bombensichere Kriegsbäckerei an der Proviantstraße war für 16 000 Laib Brot pro Tag ausgelegt. Das Gebäude ist heute Geschäftshaus und beherbergt außerdem das Archiv des Armeemuseums bzw. die Bayerische Armeebibliothek.

Donau- Tränktorkaserne

Donau- Tränktorkaserne

älteste Kaserne Altbayerns
heute Wohn- Geschäftshaus, Museum konkrete Kunst

Ehem. Reitschule am Alten Schloss

Ehem. Reitschule am Alten Schloss

heute Volkshochschule

Neue Pionierkaserne am Brückenkopf

Neue Pionierkaserne am Brückenkopf

Heute Beruf- und Wirtschaftsschule

Magazingebäude an der Adolf Kolpingstraße

Magazingebäude an der Adolf Kolpingstraße

1975 abgebrochen
heute Wohngebäude und Soziales Rathaus

Körnermagazin an der Esplande

Körnermagazin an der Esplande

Verwatungsgebäude des Proviantamtes

Verwatungsgebäude des Proviantamtes

heute Amtsgericht - Insolvenzgericht
Geburtsstätte der Auto Union GmbH - AUDI AG

Dienstwohngebäude an der Harderstraße

Dienstwohngebäude an der Harderstraße

heute Verwaltungsgebäude
Städtisches Gesundheitsamt - Standortverwaltung

Wohngebäude am Brückenkopf 2

Wohngebäude am Brückenkopf 2

heute Bürogebäude

Wohngebäude an der Parkstraße

Wohngebäude an der Parkstraße

heute noch als Wohngebäude genutzt

Wohngebäude der ehem. Reiterkaserne

Wohngebäude der ehem. Reiterkaserne

heute Verwaltungsgebäude
Staatliches Bauamt

Exerzierhalle im Klenzepark - Brückenkopf

Exerzierhalle im Klenzepark - Brückenkopf

heute Veranstaltungsraum

Reithalle im Klenzepark - Brückenkopf

Reithalle im Klenzepark - Brückenkopf

heute Veranstaltungsraum

Zwei Kriegspulvermagazine an der Dreizehnerstraße

Zwei Kriegspulvermagazine an der Dreizehnerstraße

heute als Kirche und für die Polizei genutzt

Geschützremise an der Esplanade

Geschützremise an der Esplanade

heute ungenutzt